Turmalin „Stein von gemischten Farben“
Der Name „Turmalin“ kommt aus dem Singhalesischen und bedeutet so viel wie „Stein von gemischten Farben“.
Einige Turmalin Varianten kannte man bereits sehr früh, vielleicht schon in der Antike. Den Namen „Turmalin“ verwendet man hingegen erst seit dem 17. Jahrhundert.
Entdeckung und Verbreitung im Laufe der Geschichte
Turmalin von unterschiedlicher Qualität und Farbe wurde im Laufe der Geschichte in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt gefunden.
Schwarze Steine hat man beispielsweise in Deutschland entdeckt und erhielt dort den Namen „Schorl“. Was übrigens auch das Material der Einschlüsse im Nadelquarz ist!
Schon im Mittelalter waren Turmaline beliebte Schmucksteine, obwohl man sie zu der Zeit noch nicht von anderen Edelsteinen unterscheiden konnte. So fand man später in einigen Kronjuwelen als Rubin bezeichnete Steine Rubellite, oder was man als Smaragd glaubte, entpuppte sich als grüner Turmalin.
Schon die Portugiesen glaubten im 16.Jahrhundert, daß sie in Brasilien im Staat Minas Gerais, Smaragde fanden, welche erst 300 Jahre später als Turmaline identifiziert wurden.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand man in Amerika grünen, blauen und roten Turmalin. Ein großer Anteil wurde nach China exportiert, wo dieser Edelstein sehr beliebt war.
Mit dem Zusammenbruch der chinesischen Regierung im Jahr 1912 sank auch das Interesse am Turmalin.
Erst die Entdeckung des Paraìba im gleichnamigen Staat im Nordosten Brasiliens machte den Turmalin wieder interessant. Aus Brasilien stammen die strahlendsten und wertvollsten Paraìba-Turmaline, aber auch Mosambik und Madagaskar liefern wunderschöne Exemplare.
Abbaustätten von Turmalin
Brasilien ist nach wie vor das bedeutendste Abbaugebiet und Lieferant von Turmalin. Nigeria, Mosambik, Madagaskar, Afghanistan, Pakistan und Tansania sind weitere Turmalinquellen und früher hat man auch in Kalifornien, USA abgebaut.
Ein robuster Edelstein dank hoher Härte
Die von Carl Friedrich Mohs zehnstufige Härteskala bestimmt die Härte eines Minerals.
Auf dieser Skala ist das weichste Mineral Talk, mit einer Härte von eins, und der Diamant ist der härteste bekannte Edelstein mit einer Härte von zehn.
Der Turmalin hat eine Härte von 7 bis 7,5 auf der zehnstufigen Mohs-Skala. Das macht ihn zu einem sehr resistenten und robusten Edelstein, der sich ideal für die Verarbeitung zu Schmuckstücken eignet.